Die Zeichen der Zeit unsichtbar machen? Das geht! Dr. Eveline Urselmann hat vor kurzem ihre eigene Beauty-Praxis eröffnet und hilft ihren Patientinnen, die Uhr zumindest ein kleines Stück zurückzudrehen. Im Interview verrät sie, was sie zu ihrem Beruf inspiriert hat, und wie man es schafft, mit sanften, aber effektiven Methoden, aus seiner Haut das Schönste herauszuholen…
Sie sind Zahnärztin und Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, wieso haben sie sich für diese Richtung und letztendlich die ästhetische Medizin entschieden?
Ich habe mich immer schon für Gesichter und Ästhetik interessiert. Schon als Schulkind zeichnete ich am liebsten Porträts von Menschen und überlegte mir, wodurch man eine bessere Wirkung erzeugen könnte. Bereits während meines Medizinstudiums bemühte ich mich um viele Praktika und Studentenjobs in der plastischen Chirurgie. Für die Fachrichtung Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie habe ich mich entschieden, da hier das Gesicht im Mittelpunkt steht. Für dieses Fachgebiet ist zusätzlich das Studium der Zahnmedizin erforderlich. Deshalb habe ich, neben meiner Arbeit als Assistenzärztin an der Uniklinik in
Hamburg, Zahnmedizin studiert.
Der Schwerpunkt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie lag auf der Wiederherstellung der Gesichtskonturen nach Unfällen, Knochenbrüchen oder aber auch Tumoren. Aber schon damals wurden Behandlungen mit Botox durchgeführt. Mein Interesse für die nicht operativen Methoden wurde dadurch geweckt. Ich probierte viel aus, nahm an Fortbildungen teil und schaute an freien Tagen oder während meiner beiden ersten Elternzeiten Ärzten über die Schulter, die dem Trend aus den USA folgend Behandlungen mit Botox und Kollagen (wurde vor Hyaluronsäure als Filler verwendet) durchführten. Nach meiner Zeit in der Klinik arbeitete ich gemeinsam mit meinem Mann in unserer zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis und bildete mich in den nichtoperativen Methoden der ästhetischen Medizin weiter fort. Diese rückten immer mehr in den Mittelpunkt meiner Arbeit.
Wollten Sie schon immer Ärztin werden?
Ja, das wollte ich immer schon. Bereits als kleines Kind stand der Berufswunsch für mich fest, allerding wollte ich da noch Ärztin auf einem Raumschiff werden. Während der Schulzeit interessierte ich mich für Biologie und Kunst. Dies waren dann auch meine Leistungsfächer. Das Medizinstudium war für mich genau richtig. Die Zusammenhänge und Funktionen des menschlichen Körpers zu verstehen, Krankheiten zu erkennen und therapieren zu können war für mich das Größte.
Dieses Jahr haben Sie eine Praxis für ästhetische Medizin eröffnet, nachdem sie lange Zeit in der Kieferchirurgie gearbeitet haben, wie kam es dazu?
Die Praxis für ästhetische Medizin habe ich eröffnet, um meinen Patienten ein Rundumpaket zu bieten. Nur ein bisschen Botox und ab und zu mal eine kosmetische Behandlung reichen nicht aus, um nachhaltig die jugendliche Ausstrahlung zu bewahren oder um das Erscheinungsbild zu optimieren. Die Kombination von mehreren Methoden und die Regelmäßigkeit machen den Unterschied und sichern auch das beste und auch natürlichste Ergebnis.
Meine Mitarbeiter und ich erstellen für jedes Problem ein individuelles Gesamtkonzept und gehen dieses von mehreren Seiten an, um die besten Resultate zu erhalten. Ein solches Konzept kann man meiner Meinung nach nur in einer darauf spezialisierten Praxis verwirklichen. Alle Mitarbeiter ziehen hier an einem Strang und bilden sich kontinuierlich fort. Die Optimierung und Jungerhaltung des Aussehens steht im Mittelpunkt meiner Praxis und wird nicht nebenbei als Zusatzangebot einer Praxis, die hauptsächlich ein anderes medizinisches Fachgebiet abdeckt, angeboten.
Was können wir uns unter ästhetischer Medizin vorstellen?
Die ästhetische Medizin umfasst medizinische jedoch nicht invasive/operative Methoden zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes und Verzögerung der Hautalterung. Die Methoden der ästhetischen Medizin sind im stetigen Wachstum und Wandel. Es ist noch nicht so lange her, da standen uns lediglich Botox und Filler zur Verfügung. Heutzutage drängen immer mehr Methoden auf den Markt. Einige davon sind vielversprechend andere nicht. Unsere Aufgabe ist es, diese Methoden zu bewerten und zu testen, immer auf dem neuesten Stand zu sein und nur die effektivsten und sichersten Verfahren anzubieten.
Sie haben sich auf nichtoperative Eingriffe zur Hautverjüngung spezialisiert. Welche Vorteile haben diese im Gegensatz zu operativen Vorgehensweisen?
Die Nichtoperativen Verfahren haben sehr viele Vorteile! Zum einen besteht kein Operationsrisiko ein. Eine Operation ist mit wesentlich höheren Komplikationsmöglichkeiten behaftet. Es ist keine Narkose nötig. Es wird nicht geschnitten und daher kann alles auch wieder rückgängig gemacht werden oder die Wirkung lässt mit der Zeit nach.
Mit dem Operationsergebnis muss man dagegen leben. In der Regel ist keine oder nur eine geringe Ausfallzeit nach der Behandlung vorhanden. Die Behandlungen können wiederholt werden. Es kann ganzheitlich an der Erhaltung eines gesamten jugendlicheren Aussehens gearbeitet werden. Die Ergebnisse sind natürlicher. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass nicht-operative Verfahren plastische Operationen
komplett ersetzen können. Bei stark ausgeprägten Schlupflidern ist eine Lidplastik die beste Therapie. Aber ganz klar ist, dass gewisse Eingriffe wie z.B. ein Facelift vermieden oder weit nach hinten geschoben werden können
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Gesichtsbehandlungsangebote, wie findet man die passende Behandlung für sich selbst?
Die passende Behandlungsmöglichkeit für einen selbst zu finden ist ohne entsprechende Beratung nicht leicht. Das Angebot ist inzwischen zu groß und die Anbieter vielfältig und zum Teil auch mit fehlender medizinischer Ausbildung und Qualifikation. Grundsätzlich ist die Beratung bei einem ästhetisch praktizierenden Arzt (am besten Facharzt der plastischen Chirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Dermatologie oder HNO) mit Erfahrung die beste Möglichkeit die richtige Therapie zu finden. Die Beratung wird in der Regel kostenlos angeboten oder die Beratungsgebühr mit einer späteren Behandlung verrechnet.
Gibt es eine Behandlung, die Sie besonders effektiv und zukunftsweisend finden?
Methoden, die den Gesichtsausdruck nicht verändern und eine geringe Ausfallzeit haben sind der wichtigste Trend. Aus diesem Grunde halte ich das Fadenlifting für eine Methode, die immer mehr in den Vordergrund treten wird. Die Vielfältigkeit der Einsatzgebiete weitet sich immer mehr aus (Straffung der Wangen und der Kinnlinie, Anheben der Augenbrauen, Straffung des Halses und Behandlung des Decolletes und sogar eine Nasenkorrektur sind möglich) und der sichtbare aber nicht unnatürliche Effekt sind in jedem Fall wegweisend. Weiterhin entspricht das PQ-Age-Peeling diesen Anforderungen. Auch hier kommt es zu keiner Downtime, das Aussehen verbessert sich, ohne dass die Mimik verändert wird oder
ein Filler eingesetzt wird.
Sehr im Kommen sind darüber hinaus die natürlichen Verfahren mit Eigenblut. Bestehende Methoden wie das Vampirlifting (PRP) werden verfeinert, die Gewinnung der ausschlaggebenden Faktoren aus dem Plasma wird optimiert und die Wirksamkeit wird weiterhin verbessert. Hyaluronsäure und Botox bleiben jedoch weiterhin aktuell, lediglich die Art der Behandlung ändert sich. Durch gezielte dezente Techniken werden die Ergebnisse natürlicher. Auch Laser- oder Radiofrequenzverfahren zur Hautverjüngung werden immer gefragter. Auf diesem Gebiet findet im Moment die größte Entwicklung statt.
Was denken Sie wird sich zukünftig in der Ästhetischen Medizin verändern?
Ich denke, dass die ästhetische Medizin immer mehr zur Selbstverständlichkeit wird. Die Menschen werden immer älter, fühlen sich aber jung. Die Erhaltung des jugendlichen Aussehens wird daher immer wichtiger.
Alle Infos zur „Praxis für Ästhetische Medizin" findet ihr unter: www.drurselmann.com
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Fotos: drurselmann