Sie schreiben die schönsten Geschichten der Stadt! Hier stellen wir Euch Hamburgs erfolgreichste Autorinnen vor, die uns ihre Inspirationsquellen, Lieblingsplätze zum Schreiben und vieles mehr verraten haben ...









Ildikó von Kürthy
Mit ihren Romanen, deren Heldinnen sich mit viel Humor durch Beziehungs-Kuddelmuddel und sonstige Lebenskrisen kämpfen, spricht Ildikó von Kürthy Millionen von Frauen aus dem Herzen. In ihrem aktuellen Buch „Neuland“ ist sie diesmal allerdings selbst die Haupt gur. Die 47-Jährige hat sich nämlich für ihr neuestes Werk ein Jahr lang auf die Suche nach einem besseren Leben begeben. Ob Yoga in der Morgensonne, Schweigen im Kloster oder digitale Entgiftung – es gibt kaum etwas, das Ildikó von Kürthy nicht ausprobiert hat.

Aktuelles Buch: "Neuland". Wunderlich, 400 Seiten
Für ihr brandneues Buch hat Ildikó von Kürthy einen Selbstversuch gewagt und ihr Leben komplett auf Neustart gestellt.
Wie bist du auf die Idee zu „Neuland" gekommen?
Ich bin der klassische Silvestertyp. Nehme mir viel vor. Halte kaum was durch. Und das Jahr für
Jahr. Und beim letzten Jahreswechsel dachte ich: Diesmal machst du es anders und auch gleich noch ein Buch draus.
Welche Botschaft willst du deinen Leserinnen mit auf den Weg geben?
Keine Botschaft- aber ein Gefühl der Unruhe und der Unzufriedenheit. Ich will der Zwieback-Krümel in der Strumpfhose
sein, der einen daran hindert, es sich allzu gemütlich zu machen und stets daran erinnert, dass man aufstehen muss, wenn man was verändern und erleben will.
Wie inspiriert dich deine Heimatstadt Hamburg beim Schreiben?
Ich bin leicht zu inspirieren. Meine Komfortzone endet ja praktisch vor meiner Haustür.
Wo schreibst du am liebsten?
In der Uni-Bibliothek. Da bin ich völlig unabgelenkt und umgeben von Leuten, die alle arbeiten oder schlafen.
Was ist dein Lieblingsort in der Stadt?
Mein Zuhause und der Innopark an einem warmen Sommerabend.
Warum macht Lesen glücklich?
Macht es nicht. Lesen kann glücklich und unglücklich machen, es kann beruhigen und beunruhigen. Alles ist möglich. Das liebe ich am Lesen.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Es gibt ein paar Lieblinge, die mich durch mein Leben begleiten und die ich immer wieder lese, weil ich mich in ihnen fühle, als käme
ich nach Hause: Kalle Wirsch, Die Tante Jolesch, Muschelsucher und die Krimis von Dorothy L. Sayers

Simone Buchholz
Spannung bringt Simone Buchholz in die Hansestadt. Kaum etwas fängt das raue und doch charmante Hamburg-Flair so gut ein wie ihre Krimis rund um Staatsanwältin Chastity Riley, die auf St. Pauli lebt, zu viel raucht, zu viel trinkt und ein ziemlich verkorkstes Liebesleben hat.

Aktuelles Buch: "Eisnattern". Droemer, 224 Seiten
In neuesten Teil der Krimi-Reihe wird Chas Riley von ihrer Mutter und einem verschwundenen Teenagerpärchen auf Trab gehalten.
Wo holst du dir die Inspirationen für deine Hamburg-Krimis?
Mich inspirieren undurchsichRge PoliRker, die Menschen auf der Straße und meine eigenen Ängste.
Wie inspiriert dich die Stadt beim Schreiben?
Wenn ich spazieren gehe, sehe ich mögliche Tatorte. Das hil\ sehr dabei, Geschichten zu entwickeln.
Wo schreibst du am liebsten?
Auf meinem Balkon. Da hab ich sowohl die Straße als auch den Himmel im Blick.
Was ist dein Lieblingsort in Hamburg?
Meinen Herzensort gibt es nicht mehr, den hat die Elbphilharmonie verdrängt: den kleinen Leuch6urm, der vorm Kaispeicher A stand. Das werde ich diesem Ungetüm nie verzeihen. Inzwischen bin ich sehr gern im Wohlers Park – und immer da, wo ich mit meinem Mann und unserem Sohn zusammen sein kann.
Warum macht Lesen glücklich?
Wenn ich abends im Be6 liege und lese, mich in eine Geschichte versenke, sorRert sich im Hintergrund wie von selbst alles, was tagsüber passiert ist. Lesen ist Seelenhygiene.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
"Eines Menschen Herz" von William Boyd. Ein wahnsinnig großzügig und farbenprächtig erzählter Ritt durch ein Leben und ein ganzes Jahrhundert. Die Haupcigur Logan Mountstuart, ein Schriftsteller, Kunsthändler und Spion, ist der vielleicht heißeste Typ der Weltliteratur.

Julia Jessen
Eigentlich ist Julia Jessen Schauspielerin und hat im „Tatort“ schon mit Wotan Wilke Möhring vor der Kamera gestanden. Diesen Job hat die 41-Jährige aber vorerst an den Nagel gehängt, denn mit ihrem einfühlsamen Debütroman „Alles wird hell“ hat sie sofort die Literaturwelt erobert.

Aktuelles Buch: "Alles wird hell". Kunstman, 288 Seiten
In dem bewegenden Familien-Roman begleiten wir Hauptfigur Oda durch die Höhen und Tiefen ihres ganzes Lebens!
Du bist ja eigentlich Schauspielerin. Wie bist du auf die Idee bekommen, ein Buch zu schreiben?
Ich komme aus einer "schreibenden Familie" und habe selbst schon immer geschrieben... ich frag mich eher, warum ich eigentlich Schauspielerin geworden bin. Nein, das war gut so! Den Schlenker hat es gebraucht.
Welche Botschaft willst du deinen Leserinnen mit auf den Weg geben?
Ich erzähle von Menschen und dem was sie tun. Ich habe keine Botschaft. Absichtlich nicht.
Ich erzähle von dem was mich interessiert und dem was ich beobachte und ich vertraue und hoffe darauf, dass jeder Leser das herausfiltert, was für ihn von Bedeutung ist.
Wie inspiriert dich deine Heimatstadt Hamburg beim Schreiben?
Hamburg ist eine spannende Stadt, die viel zu bieten hat, aber sie drängt sich nicht auf. Sie lässt einen in Ruhe, wenn man ́s braucht.
Das ist eine Atmosphäre in der ich gut arbeiten kann.
Wo schreibst du am liebsten?
Zuhause, am Wohnzimmertisch. Niemals im Arbeitszimmer ;)
Was ist dein Lieblingsort in der Stadt?
Überall dort wo ich das Wasser sehen oder etwas fantastisches Essen kann. Oder beides zusammen! und da hat Hamburg ja so einiges im Angebot.
Warum macht Lesen glücklich?
Lesen ist ein intensiver Dialog mit einem fremden Leben. Und im besten Fall auch mit uns selbst. Es lässt uns neues denken, macht das Herz auf und rettet uns vor dem eigenen Gedankenkarrussel.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Ich habe kein Lieblingsbuch. Es gibt so viele fantastische Bücher und wenn sie dann auch noch ein Thema aufgreifen, an dem ich selbst gerade dran bin, dann verfalle ich ihnen .... aber immer nur für eine gewisse Zeit.... wie gesagt.... es gibt so viele

Katrin Seddig
Mit feinem Blick beobachtet Katrin Seddig die Welt um sich herum und spinnt daraus ihre nüchternen und doch einfühlsamen Geschichten, bei denen oft das Leben ihrer Protagonisten völlig aus den Fugen gerät.

Aktuelles Buch: "Eine Nacht und alles". rororo, 432 Seiten
Wie ein paar Stunden alles verändern, zeigt die Geschichte von Irene, deren Leben sich über Nacht auf den Kopf stellt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich nehme an, durch das Lesen. Ich war immer eine besessene Leserin, als Kind, als Teenager und heute immer noch. Falls das keine ausreichende Antwort ist, ich habe einfach eines Tages damit angefangen, ich habe mir gedacht, ich mach das jetzt und dann habe ich das gemacht. Ich denke, das ist immer ein guter Weg, mit Sachen, die man machen will, anzufangen.
Wo holst du dir die Inspirationen für deine Geschichten?
Das Leben um mich herum ist ausreichend anregend. Straße, U-Bahn, Restaurant, Amt, Familie, Freunde, Zeitung, Internet, alles voller Geschichten.
Wie inspiriert dich Hamburg beim Schreiben?
Hamburg hat eine gewisse Schönheit. Da ich in meinen Texten meist auf Bekanntes zurückgreife, suggeriere ich o_ Hamburger Orte, auch wenn die nicht explizit benannt werden müssen. Und natürlich ist Hamburg immer noch Großstadt genug, um auch Dreck zu haben, das ist schon wichtig.
Wo schreibst du am Liebsten?
Im Bett.
Was ist dein Lieblingsort in der Stadt?
Nur ein Lieblingsort, hm? Aber da wo man unter der Schwanenwikbrücke an der Alster rauskommt, ist es schön, dann meine Wohnung unter dem Dach, der Garten meiner Freundin, der goldene Salon im Hafenklang - das finde ich alles gute Orte. Und dann noch hundert mehr.
Warum macht Lesen glücklich?
Mich jedenfalls, weil es mich anregt. Manchmal macht es mich aber auch traurig oder wütend. Kommt drauf an, worüber ich lese oder auch, wie gut das Buch ist. Ein schlechtes Buch kann auch wütend machen, aber das lese ich gar nicht.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Ein Lieblingsbuch, das geht nicht. Aber wenn ich doch eines empfehlen soll, dann "Rabbit, run" (dt. "Hasenherz") von Updike. John Updike schreibt über das Menschsein, über Sehnsucht, Scheitern, Begehren, Sexualität, alles, was Menschen ausmacht. Er beschreibt die Menschen in ihren Schwächen sehr detailliert, zuweilen bis aufs Unerträgliche genau, aber er bringt jeder Figur Respekt und Liebe entgegen. Ich verehre ihn.

Gabriella Engelmann
Mit viel Herz erzählt Gabriella Engelmann von den Geschichten, die das Leben schreibt. Und wir sind nah dran am Geschehen, denn sie lässt ihre Romane am liebsten in Hamburg und Umgebung spielen.

Aktuelles Buch: "Apfelblütenzauber". Knaur, 400 Seiten
Wir begleiten Protagonistin Leonie, die von der Stadt zurückkehrt ins Alte Land, um dort ihr Glück zu finden.
Wo holst Du Dir die Inspirationen für deine Bücher.
Ich lasse mich durch die Orte inspirieren, an denen meine Bücher spielen. Manchmal habe ich das Gefühl, ein Magnet zu sein, der alle möglichen Ideen anzieht. Egal ob wer will oder nicht.
Wie inspiriert dich Hamburg beim Schreiben?
Hamburg ist eine weltoffene, quirlige und bunte Stadt – der ideale „Nährboden“ für Kreativität. Am meisten beflügelt mich die Nähe zum Wasser. Hier ist alles mit allem verbunden – und fließt ineinander. Wunderschön!
Wo schreibst du am liebsten?
Die Bücher selbst entstehen ausnahmslos an meinem Eimsbüttler Schreibtisch. Exposés und Ideen verfasse ich aber am liebsten in Cafés. Das Café Gnosa, das Café Leonar im Grindelviertel, das Café Paris nahe Rathausmarkt. Das Literaturhaus-Café an der Alster.
Was ist dein Lieblingsort in Hamburg?
Wenn ich nur einen nennen darf, ist es die Stadt selbst – ich möchte nirgendwo anders leben.
Hier gibt es so unendlich viel Schönes: Die Elbe, die Galerie der Gegenwart, der Eimsbüttler „Weiher“ mit dem dazugehörigen Park. Das Karolinenviertel.
Warum macht Lesen glücklich?
Es lässt mich in andere Welten abtauchen, unterhält, amüsiert, macht nachdenklich, lehrt – kurz: es eine Bereicherung. Und Bereicherungen machen eben glücklich.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Es gibt „Klassiker“, die ich immer wieder lese: „Licht“ von Christoph Meckel und „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Zwei unglaublich kluge, zarte und einfühlsame Romane zum Thema Liebe.

Kathrin Weßling
Mit allen Höhen und Tiefen spiegeln die Romane von Kathrin Weßling, 30, das Lebensgefühl ihrer Generation wider. Seit 10 Jahren
ist Hamburg ihre Wahlheimat.

Aktuelles Buch: "Morgen ist es vorbei". Luchterhand, ca. 208 Seiten
Eine mitreißende Sammlung von Stories über die unerträgliche Fragilität der Liebe und des Liebens.
Woher kam die Idee für „Morgen ist es vorbei“?
Das war eigentlich weniger eine Idee als ein Prozess: ab einem bestimmten Punkt im Schreibprozess habe ich gemerkt, dass ich eigentlich keine durchgehende Geschichte erzählen will - sondern Stationen eines immer gleichen Gefühls: dem Gefühl, dass die Liebe weg ist.
Wie inspirieren dich Hamburg und Umgebung beim Schreiben?
Hamburg ist seit fast 10 Jahren mein Zuhause. Und es ist schon längst mehr als das: es ist lange Heimat geworden. Hier sind meine Freunde, meine Liebe, meine Nächte, meine Arbeit, die Menschen, die ich mag und nicht mag. Die Stadt an sich hat sich stark verändert. Aber ich mich eben mit ihr auch. Am Ende inspiriert mich nicht die Stadt an sich, sondern die Menschen darin.
Wo schreibst du am liebsten?
Im Bett.
Was ist dein Lieblingsort in Hamburg?
Es gibt zwei: das Kaiser-Friedrich-Ufer an der Ecke Hoheluft - da hole ich tatsächlich einfach Luft und komme komplett runter. Und ich liebe die Mutter. Die Mutter ist für mich Hamburg und die einzige Bar, in die ich auch alleine gehen würde.
Warum macht Lesen glücklich?
Macht es das überhaupt? Ich glaube, Lesen kann alles - traurig und glücklich machen und ruhig und nervös und sehr unglücklich. Aber: es ist entschleunigend. Und deshalb sehr wertvoll.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Jonathan Franzens „Die Korrekturen“. Ich halte es seit Jahren für das beste Buch, das ich jemals las und Franzens Handwerk lässt mich jedes Mal wieder ehrfürchtig erstarren. Was für ein Autor, gebt ihm alle Preise der Welt!

Mia Morgowski
Gleich mit ihrem Debütroman „Kein Sex ist auch keine Lösung“ landete Mia Morgowski einen Bestseller. Ihr Lieblingsthema: der moderne Mann und seine Macken. Aber auch Hamburg spielt immer wieder eine Rolle in ihren Büchern …

Aktuelles Buch "So was hat ein Mann im Gefühl". rororo, 464 Seiten
Kurz vor seinem 40. Geburtstag wird Tobias ver- lassen und sucht dann sein Glück auf der Reeper- bahn.
Du hast ja eigentlich Mode- und Grafikdesign studiert. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Aus Langeweile an kalten Winterabenden. Damals wohnte ich noch am Rande von Hamburg, der Weg in die Stadt dauerte lang und zum Fernsehen hat man ja auch nicht immer Lust. Also schrieb ich einfach drauflos.
Bist du selbst für die Recherche zu deinem neuen Buch über die Reeperbahn gezogen?
Ja, klar! Das muss man schon persönlich erledigen. Allerdings bin ich ja Hamburgerin und kannte die Locations natürlich bereits. So brauchte ich nur die Stimmung vor Ort einzufangen. Alle Personen, die mein Protagonist dort kennenlernt, sind aber frei erfunden.
Nach welchen Kriterien suchst du dir die Schauplätze für Deine Geschichten aus?
Naja, ich entwerfe ja nicht den Plot nach den Schauplätzen, sondern umgekehrt. Ich überlege mir zunächst die Geschichte, dabei ergeben sich die Schauplätze von allein. Aber auch hier ist manches schlichtweg meiner Phantasie entsprungen. Das bietet sich an, wenn beispielsweise in einem Restaurant etwas Unschönes geschieht. Ein Haar in der Suppe oder schlecht gelaunte Angestellte.
Wie inspiriert dich Hamburg beim Schreiben?
Mich inspirieren eher zwischenmenschliche Ereignisse oder Erzählungen von Freunden. Hamburg spielt da nur eine Nebenrolle.
Wo schreibst du am liebsten?
Wenn ich mit einer Story loslege benötige ich um mich herum Trubel. Das klingt vielleicht paradox, aber je turbulenter es um mich herum zugeht, umso besser kann ich mich konzentrieren und die Story, die ich erzählen will, fokussieren. In der Phase sitze ich deshalb gern in Cafés in meiner Umgebung. Später, beim Überarbeiten, brauche ich Ruhe. Dann sitze ich zuhause in unserer Küche oder ganz klassisch am Schreibtisch.
Was ist dein Lieblingsort in der Stadt?
Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es variiert. Ich bin an vielen Orten gern, Alster oder Elbe, in der City, am Hafen, beim mir, im quirligen Ottensen, aber auch im Alten Land oder, wie in meinem aktuellen Roman, auf der Reeperbahn.
Warum macht Lesen glücklich?
Weil man in eine andere Welt eintauchen kann. Man vergisst den Alltag um sich herum und ist abgelenkt. Je nach Roman gruselt man sich, lacht, leidet, schmachtet nach Liebe, empfindet Glück oder Trauer. Lesen ist Flucht oder Konfrontation, das kann man selbst entscheiden.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Schwer zu sagen, ich bin insgesamt nicht so ein Lieblings-Typ. Habe weder eine Lieblingsfarbe, noch eine Lieblingsmusik oder ein Lieblingsessen, sondern mag vieles gern. Folglich habe ich auch kein Lieblingsbuch. Aber wenn ihr gern auf einen Liebling hinausmöchtet: Ich lese momentan am Liebsten Krimis ;-)

Dora Heldt
Bestseller-Autorin Dora Heldt heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Bärbel Schmidt und arbeitet neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin noch immer in ihrem alten Job als Verlagsvertreterin. Der Durchbruch gelang ihr mit den mitreißenden Romanen rund um die lebensfrohe Mittvierzigerin Christine, die mit ihrer Familie die verrücktesten Geschichten erlebt.

Aktuelles Buch: "Böse Leute". dtv Premium, 448 Seiten
Sylt wird von einer mysteriösen Einbruchserie er- schüttert und der frisch verrentete Ex-Kommissar Karl Sönnigsen ermittelt.
Woher kommen die Inspirationen für deine Romane?
Sie kommen immer aus dem ganz normalen Alltag. Oft sind es zufällig aufgeschnappte Gespräche, manchmal ist es eine Szene, die man beobachtet und die sich irgendwie im Kopf festsetzt, es kann auch eine Person sein, die etwas Besonderes gesagt oder gemacht hat. Oder es ist eine schräge Geschichte, die man erlebt, die nur ein bisschen aufgepeppt und übertrieben werden muss, um eine Komik zu bekommen.
Wie inspiriert dich deine Wahlheimat Hamburg beim Schreiben?
Zum ersten weil sie so schön ist. Ich kann in Umgebungen, in denen ich mich nicht wohl fühle, nicht denken. Und bekomme keine gute Laune, die ich aber zum Schreiben brauche. Und dann gibt es hier natürlich massenhaV Menschen, deren Gespräche ich aufschnappen kann oder schräge Szenen, die ich beobachte.
Wo schreibst du am liebsten?
Ich schreibe schon gern auf Sylt, weil man die Pausen beim Arbeiten am Meer verbringen kann, weil man wenig abgelenkt ist und weil ich beim Nachdenken am liebsten auf Wellen sehe.
Was ist dein Lieblingsort in Hamburg?
Da gibt es viele. Der Liebste ist vielleicht die Alsterperle. Natürlich auch die Uhlenhorst, weil ich dort lebe und St. Georg, weil ich da vorher zehn Jahre gewohnt habe. Und der Hafen. Unter anderem.
Warum macht Lesen glücklich?
Weil es andere Leben und Welten im Kopf verursacht. Die man in dem Moment nicht teilen muss, sondern ganz für sich hat.
Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
Das ist ganz schwer zu beantworten, weil es wirklich viele gibt. Wenn ich nur eines nennen soll, dann vielleicht „Stoner“ von John Williams. Der Held dieses Romans ging mir so ans Herz, dass ich heute noch an ihn denke, als wenn ich ihn selbst gekannt hä-e.

Dörte Hansen
Mit ihrem Debütroman „Altes Land“ landete Dörte Hansen auf Anhieb einen Beststeller. Das Buch erzählt die Geschichte von zwei Einzelgängerinnen, die unter einem Dach Zu ucht suchen und ist eine kleine Liebeserklärung an die Wahlheimat der Autorin.

Aktuelles Buch: "Altes Land". Knaus Verlag, 228 Seiten
Der Heimat-Roman punktet nicht nur mit schönen Landschaftsbildern, sondern auch mit tiefgründiger Geschichte.
Woher kam die Idee für „Altes Land"?
Die Idee ist ganz langsam gewachsen: Auf Ottensener Spielplatzbänken, auf langen Spaziergängen im Alten Land, bei Interviews mit Flüchtlingen und Vertriebenen - und beim Blättern in Manufactum-Katalogen und „Landlust“-Magazinen.
Wie inspirieren dich Hamburg und Umgebung beim Schreiben?
Ich bin, glaube ich, ein durch und durch norddeutscher Mensch. Gebt mir Wasser, Deiche, Schiffe und ein paar plattdeutsche Nachbarn, dann bin ich in meinem Biotop.
Wo schreibst du am liebsten?
Am eigenen Schreibtisch, in meinem Zimmer unter dem Dach.
Was ist dein Lieblingsort in Hamburg?
Der Esstisch meiner Schwester in Bahrenfeld – und der Altonaer Balkon.
Warum macht Lesen glücklich?
Ich bin mir gar nicht sicher, dass es immer glücklich macht! Entscheidend finde ich, dass es einen bewegt – wegbeamt, mitreißt, umhaut oder auch erschüttert.
Was ist Dein persönliches Lieblingsbuch und warum?
„Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Ich lese es alle paar Jahre – und immer wieder neu. Ich liebe alles an diesem Buch: Das hanseatische Setting, die Mischung aus Hochdeutsch, Plattdeutsch und Französisch, vor allem aber die perfekt gezeichneten Figuren. Wenn es einen Christian-Buddenbrook-Fanclub gäbe, dann wäre ich gern die Erste Vorsitzende!