Soundcheck: Matteo Capreoli

Cooler Gitarren-Sound mit Ohrwurm-Potential – die lässigen Songs von Matteo Capreoli haben gerade unsere redaktionsinterne Hitliste geentert. Wir haben mit dem Singer-Songwriter über seinen Style und seine Wahlheimat Hamburg gesprochen …

Schwarzer Lockenkopf, Hut auf dem Kopf, bunte Socken an den Füßen und lässiger Gitarren-Sound, den er selbst Freak Folk Soul nennt – das sind die Markenzeichen von Matteo Capreoli.

 

Seit 5 Jahren lebt der gebürtige Reutlinger in Hamburg. Dort teilt er sich ein Studio und bastelt nicht nur an seinen eigenen Song-Perlen, sondern produziert auch Musik für Künstler wie Samy Deluxe, Das Bo oder Nico Suave. 

 

Meistens ist er aber unterwegs – mit der Gitarre auf dem Rücken macht er jeden Bürgersteig zur Bühne, jedes Wohnzimmer zum Konzertsaal. Sein Debütalbum heißt "Zuhause". Das ist für ihn kein Ort, sondern ein Gefühl. Und so ist auch seine Musik eine Reise zwischen Genres und Zeiten: handgemachte Musik, Reggae, Soul, Singer-Songwriter, modern und Vintage zugleich. Und das alles mit tollen Texten, die uns einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen …

 

Live erleben können wir Matteo in Hamburg am 6. November. Dann spielt er im Mojo Club als Support von Namika. Weitere Infos findet Ihr unter www.matteocapreoli.de und www.facebook.com/matteoonline


Matteo Capreoli im Interview

Wo trifft man dich in Hamburg, wenn du gerade nicht am Arbeiten bist?

 

Ich bin leidenschaftlicher Spaziergänger, wie so alte Opas – über Kreuz die Hände und dann durch die Stadt spazieren. Ich bin ein Beobachter und laufe einfach von Kiez, zu Kiez, zu Kiez. Aber ich habe natürlich auch ein paar Spots, an denen ich gerne bin, wie zum Beispiel im Park Fiction. Und wenn’s mal nachts wird, dann bin ich auch gerne im Pudel. Das ist alles nicht weit von mir, ich bin so ein Dorfmensch, glaube ich. Ich suche mir dann schon in einem kleinen Umkreis meine Ecken. Mein Lieblingsrestaurant ist das Cuneo in der Davidstraße. Es ist das älteste italienische Restaurant in Hamburg und wirklich zu empfehlen! Du gehst rein, es läuft uralte Musik aus einer alten Jukebox und es ist alles voll. Die ganzen Wände sind vollgekleistert mit irgendwelchen Bildern und alten Plakaten. Es ist immer sehr laut und man darf im Restaurant rauchen. Obwohl ich Nichtraucher bin, finde ich das alles sehr, sehr, charmant. Mein absoluter Lieblingsspot, würde ich sagen.

 

Thema Mode und Styling: Wo gehst du shoppen?

 

Jetzt gerade zum Beispiel trage ich einen Pullover von Lovjoi. Die kommen aus dem Schwabenland. Das ist eine ganz, ganz tolle Firma, denn sie machen Bio- bzw. fast schon vegane Mode für junges Publikum. Da bekomme ich fast meine ganzen Sachen her. Sie haben einen Online-Shop, es gibt sie aber auch in allen Großstädten überall dort, wo vegan und Fairtrade-Mode zu haben ist. Ich achte schon so ein bisschen drauf, wo meine Kleidung herkommt. Ansonsten bin ich, was Schuhe anbelangt, ein leidenschaftlicher Clarks-Träger. Ich greife aber auch gerne mal zu älteren Sneakers, wie meine weissen Diadoras. Auch bei COS finde ich immer was. Und wichtig sind bei mir Socken. Ich trage immer bunte Socken – ausschließlich einfarbig!

 

Wie sieht es mit Vintage-Shopping aus?

 

Da bin ich zum Beispiel gerne bei Hot Dogs in der Marktstrasse. Die haben so alte, ehemalige Männerunterhemden, so halbärmlig, bis über die Hüfte – sowas trage ich gerne. Die findet man aber nicht mehr in neuen Läden, also muss ich die in Vintage-Shops kaufen. Außerdem bin ich Hut-Sammler und Hut-Träger und da habe ich meine eins, zwei Läden hier: Falkenaugen in der Schauenburgerstraße und Rockhats, den es neuerdings am Schulterblatt gibt.

 

Du bist ja ein Beobachter, hast du gesagt. Was hältst Du vom Styling der Hamburger?

 

Ich teile immer auf, zwischen Mann und Frau. Ich finde Frauen könnten generell etwas weiblichere Sachen tragen. Ich mag es nicht, was momentan so in ist, dass man sich bis oben zuschnürt und alles sehr weit ist, so dass man gar nichts mehr sieht. Ich glaube, dieser Trend kommt aus Skandinavien. Das kann man nämlich eher hier im Norden beobachten. In Italien zum Beispiel ist das eine ganz andere Geschichte. Da laufen Frauen wirklich noch richtig wie Frauen rum. 

 

Als ich vor 5 Jahren von Stuttgart nach Hamburg gezogen bin, fand ich, dass die Hamburger modisch entspannter waren. In Stuttgart haben die Leute extrem darauf geachtet, immer mit der Mode mit zu gehen. In Hamburg war das damals noch nicht so. Man musste nicht den aktuellsten Sneaker tragen und die trendigste Hose. Mittlerweile hat sich das aber auch hier sehr etabliert mit der Hipsterwelle. Auch bei den Jungs. Wenn ich Jungs durch die Straße laufen sehe, sehen die alle gleich aus für mich – von der Frisur bis zur Hose. Echt schwierig für Frauen, sich da einen auszusuchen. 

Foto: PR; Protokoll: Jana Nadine Neumann